Maße: 32 x 25 cm
Technik: Zweifarb-Lithografie
Künstler: Martha Schrag
Entstehungszeit: 1909
In diesem Jahr begehen wir den 150. Geburtstag der Künstlerin Martha Schrag. Aus diesem Anlass wird am 2. September 2020 die Sonderausstellung „Martha Schrag – Zeichnungen und Grafiken“ im Museum der Stadt Borna eröffnet.
Martha Schrag wurde am 27. August 1870 in Borna, Grimmaer Straße 1, als zweite Tochter eines Assesors am hiesigen Gericht geboren. 1876 verzog die Familie, da der Vater eine bessere Anstellung bekam, nach Dresden und später nach Chemnitz. Schon in frühen Jahren gab es ein starkes Interesse an der Malerei. Gegen den Widerstand ihrer Eltern und mit Unterstützung ihrer Schwester besuchte sie ab 1898 die „Malschule für Damen“ von Robert Sterl in Dresden. Am Anfang ihres künstlerischen Schaffens ist sie geprägt von den naturalistischen Darstellung und den Impressionisten. 1908/09 besuchte sie die „Malschule für Damen“ in München. Ab dieser Zeit wendet sich Martha Schrag immer mehr dem Expressionismus zu und ihr Sujet ändert sich. Immer mehr rückte der Arbeiter und ihre Arbeitswelt in den Blickpunkt ihrer Kunstwerke, die das proletarische Elend anprangerten.
In diese Zeit fallen auch eine große Anzahl von Lithografien und Holzdrucke die sich dem expressionistischen Ausdruck annähern. So entstand 1909 die Zweifarb-Lithografie „Bauzug“, der auch „Bahnbau“ genannt wurde. Diese Original-Lithografie konnte das Museum Borna 2012 für ihre Sammlung erwerben. Martha Schrag war Mitbegründerin der 1907 gegründeten „Künstlergruppe Chemnitz“. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden 23 Werke als „entartete Kunst“ eingestuft. Als Ehrenbürgerin der Stadt Chemnitz, 1950 verliehen, verstarb sie am 10. Februar 1957 in Karl-Marx-Stadt.